Jugendcoaching

Jugendcoaching bietet Jugendlichen ab 14 Jahren Orientierungshilfe. Die wesentlichen Zielgruppen des Jugendcoaching sind Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse, Jugendliche, die weder in Ausbildung, Beschäftigung oder Weiterbildung sind (NEET) bis 19 Jahren und Jugendliche mit Förderbedarf bis 24 Jahren. Mit Jugendcoaching soll die Zahl der frühen Schulabgänge verringert werden, und die Schülerinnen und Schüler sollen bei der Wahl ihres zukünftigen Berufs und/oder ihrer weiteren Schullaufbahn unterstützt werden. Die Teilnahme am Jugendcoaching ist kostenlos und erfolgt auf freiwilliger Basis.
Die professionell ausgebildeten Coaches (d. h. Sozialarbeiter oder Psychologen) bieten in einer vertraulichen Atmosphäre Informationen und Beratung. Der erste Schritt ist eine informelle Anfangskonsultation mit einem Coach, der informiert und berät. Wenn weitere Unterstützung erforderlich ist, werden Jugendliche für einen längeren Zeitraum begleitet (bis zu 30 Stunden in einem Jahr). Sie erhalten während dieser Zeit Berufsberatung und werden bei der Suche nach einer Lehrstelle/einem Ausbildungsplatz unterstützt. Zum Jugendcoaching gehören auch eine Analyse der Stärken und Schwächen sowie ein individueller Plan mit Zielen und Unterstützungsmaßnahmen. Bei Bedarf nehmen die Jugendcoaches auch Kontakt mit den Eltern auf, um Unterstützung zu erhalten.
Jugendcoaching begann im Jahr 2012 als Pilotprojekt in den beiden österreichischen Bundesländern Wien und Steiermark. 2013 wurde es vom Sozialministeriumservice im Namen des Sozialministeriums in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung landesweit eingeführt. Jugendcoaching wird vom Sozialministeriumservice finanziert und erhält eine finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds. Die Durchführung erfolgt über externe Partner des Sozialministeriumservice (eine Liste der Partner für 2018 kann hier abgerufen werden). Diese Partner arbeiten eng mit den Schulen zusammen. Lehrkräfte und andere Schulbedienstete verwenden die folgende Checkliste, um die Schülerinnen und Schüler zu ermitteln, für die Jugendcoaching empfohlen wird.
Jugendcoaching wurde vom Institut für Höhere Studien, Wien, bewertet. Im Bewertungsbericht wird angemerkt, dass die Einführung des Jugendcoaching im Jahr 2012 ein Schritt in die richtige Richtung war: 93,3 % der Teilnehmer haben den Jugendcoaching-Prozess abgeschlossen. Von diesen konnten 68 % konkrete Berufspläne entwickeln; 33 % gewannen an Motivation und 31 % entwickelten ein positiveres Selbstbild. Dies gilt insbesondere für Jugendliche mit einem Migrationshintergrund. (Für weitere Informationen siehe: Steiner, Mario/Pessl, Gabriele/Wagner, Elfriede/Karaszek, Johannes (2013): Evaluierung „Jugendcoaching“ – Endbericht. Wien: IHS. Online: http://www.equi.at/dateien/JU-Endbericht-IHS-ueberarbei.pdf.)
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