SELBSTEVALUIERUNG VON BERUFSSCHULEN IN KROATIEN

In Kroatien wurde im Rahmen der Qualitätssicherungsmaßnahmen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ein Selbstevaluierungssystem für Berufsschulen entwickelt. Die Selbstevaluierung der Berufsbildungseinrichtungen wird durch den Qualitätsausschuss überwacht und geprüft, der von der Verwaltungsbehörde der Berufsbildungseinrichtung benannt wird. Hierfür können das Handbuch für die Anwendung des Selbstevaluierungstools sowie ein Internettool namens „E-Quality“ herangezogen werden, das einen einfachen Zugang zu Selbstevaluierungsberichten bietet.

Berufsbildungsgesetz (Amtsblatt Nr. 30/2009): Berufsbildende Schulen nehmen eine Selbstevaluierung in den folgenden Schwerpunktbereichen vor:

  • Arbeitsplanung und -programmgestaltung;
  • Lehr- und Lernunterstützung;
  • Schülerleistungen;
  • Materielle Voraussetzungen und Humanressourcen;
  • Berufliche Entwicklung der Mitarbeiter;
  • Zwischenmenschliche Beziehungen in Berufsbildungseinrichtungen;
  • Management und Verwaltung und
  • Zusammenarbeit mit anderen Interessenträgern.

Seit dem Schuljahr 2012/13 wurde das System in den berufsbildenden Schulen verbindlich eingeführt. Die Schulen sind verpflichtet, regelmäßig jährliche Selbstevaluierungsberichte vorzulegen. Die Ansprechpersonen für die Selbstevaluierungskoordinatoren der Schulen sind leitende Berater der Behörde für die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Erwachsenenbildung.

Gemäß Artikel 12 des Berufsbildungsgesetzes wird die Selbstevaluierung vom Qualitätsausschuss überwacht und geprüft, der vom Schulvorstand ernannt wird. Der Qualitätsausschuss muss aus sieben Mitgliedern bestehen: vier Mitglieder aus den Reihen der Lehrkräfte und Berufskollegen; ein Vertreter aus den Reihen der Interessenträger auf Vorschlag des Schulgründers, ein Schülervertreter und ein Mitglied aus den Reihen der Eltern. Ihre Aufgabe besteht darin, einen jährlichen Selbstevaluierungsbericht zu erstellen und diesen dem Schulvorstand des jeweiligen Jahres und der Behörde für die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Erwachsenenbildung vorzulegen. Die Schulleiter ernennen einen Koordinator für die Selbstevaluierung. Sie sind Teil des Qualitätsausschusses und die Ansprechpersonen für die Berater der Behörde für die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Erwachsenenbildung.

Nachdem von der Behörde professionelle Schulungen durchgeführt worden waren, erkannten die Schulleiter und Berufsschulkoordinatoren die Selbstevaluierung als eine Chance an, die Qualität der Bildungsarbeit, der Schulverwaltung und der Zusammenarbeit mit den Partnern zu verbessern. Sie erkannten diese auch als eine Möglichkeit an, kroatische Schulen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene eindeutig zu positionieren.

Während des Selbstevaluierungsprozesses wiesen die Koordinatoren auf bestimmte Schwierigkeiten bei der Umsetzung hin, d. h. hauptsächlich technische Schwierigkeiten bei der Nutzung der E-Tools. Einige wiesen darauf hin, dass es im Prozess der Selbstevaluierung generell an Unterstützung mangele, auch seitens des Qualitätsausschusses. Einige Koordinatoren berichteten, dass manche Schulmitarbeiter für die Selbstevaluierung bzw. das Monitoring der Schularbeitsqualität nicht sensibilisiert werden konnten. Es wurde außerdem ein Mangel an Feedback vonseiten der Behörde für die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Erwachsenenbildung in Bezug auf die Qualität der eingereichten Berichte, Analysen und vorgelegten Nachweise hervorgehoben.

Obwohl der Prozess der Selbstevaluierung in Berufsschulen bereits seit dem Schuljahr 2012/2013 rechtlich durchgesetzt wird, ist die Umsetzung immer noch mit gewissen Schwierigkeiten behaftet. Zusätzlich zu den zuvor genannten Gründen treten aufgrund einer unklaren Zuständigkeit der beiden für die Überwachung der Selbstevaluierung zuständigen nationalen Institutionen systemische Probleme auf. Das nationale Zentrum für die externe Evaluierung der Bildung ist für die Überwachung der Qualität der Arbeit in sämtlichen Bildungseinrichtungen verantwortlich (vom Kindergarten bis zur Sekundarschule, einschließlich der Berufsschulen). Nur berufsbildende Einrichtungen unterstehen der Behörde für die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Erwachsenenbildung. Jede Einrichtung hat ihre eigene Methodik und verschiedene Formen von Jahresberichten entwickelt.

Das Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Sport hat einen Prozess in die Wege geleitet, um diese Probleme entsprechend der neuen Strategie für Bildung, Wissenschaft und Technologie zu lösen, die im Oktober 2014 angenommen wurde. Es ist geplant, die Verfahren und Muster der Selbstevaluierung zu vereinheitlichen, unabhängig vom Bildungsniveau und der Art der Bildungseinrichtung. Die gemeinsamen Ziele umfassen die Verringerung der Menge an unnötigem Verwaltungsaufwand, die Sicherstellung von Qualität, eine regelmäßige externe Prüfung und Überwachung der Selbstevaluierung in allen Bildungseinrichtungen sowie die Stärkung der Schulen durch konstruktives Feedback und Verbesserungsvorschläge.

Art
Praxis
Land
Kroatien
Sprache
BG; CZ; DA; DE; EL; EN; ES; ET; FI; FR; HR; HU; IT; LT; LV; MT; NL; PL; PT; RO; SK; SL; SV
Schulebene
Sekundarstufe
Interventionsebene
Universell
Intensität der Intervention
Laufend
Finanzierungsquelle
Keine Finanzierung

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