5. Beteiligung externer Akteure
Um dem komplexen und vielschichtigen Problem des frühzeitigen Schulabgangs zu begegnen, sind mehrdimensionale Strategien erforderlich. Da die Ursachen teilweise mit Faktoren außerhalb des Bildungssystems zusammenhängen – z. B. mit persönlichen, gesundheitlichen oder emotionalen Schwierigkeiten, familiären Problemen oder einem instabilen sozioökonomischen Hintergrund – ist es entscheidend, entsprechend spezialisierte Akteure hinzuzuziehen, zumal Schulen nicht die geeigneten Voraussetzungen haben (können), um mit solchen Situationen umzugehen. Konzepte gegen den frühzeitigen Schulabgang im Rahmen eines ganzheitlichen Schulansatzes erfordern eine enge bereichsübergreifende Zusammenarbeit mit verschiedensten externen Akteuren. Jeder Akteur spielt bei der Begleitung der Schüler auf ihrem Bildungsweg und der Förderung ihres Lernprozesses eine wichtige Rolle. Die einzelnen Akteure können verschiedene, sich gegenseitig ergänzende Sichtweisen auf die Probleme einbringen und Lösungen vorschlagen, die auf die spezifische Situation eines Lernenden zugeschnitten sind. Im Mittelpunkt jeder Art von Zusammenarbeit müssen die Bedürfnisse der Lernenden stehen.
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Die Zusammenarbeit mit Fachkräften und Diensten aus unterschiedlichen Bereichen (z. B. Sozialarbeiter, Jugendarbeiter, kulturelle Vermittler, Krankenpflegekräfte, Psychologen und andere Therapeuten, NRO und andere kommunale Einrichtungen aus den Bereichen Sport, Kultur und aktiver Bürgerschaft, Polizei, Kommunalbehörden usw.) kann sehr hilfreich sein, um die Schwierigkeiten eines Lernenden zu bewältigen, die ohne eine rechtzeitige und angemessene Intervention dazu führen könnten, dass der Schüler die Schule frühzeitig verlässt. Die Zusammenarbeit mit Sozialpartnern und Unternehmen aus der Umgebung ist ebenfalls sehr wichtig, da sie dazu beitragen kann, die berufliche Relevanz der Lerninhalte zu erhöhen und sie so für junge Menschen attraktiver zu machen.
Solche Kooperationen können, je nach nationalen Gegebenheiten und administrativer Kultur eines Landes, unterschiedlich gestaltet werden und auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Sie können unterschiedliche Formen von Team- und Netzwerkarbeit, Plattformen oder stellenübergreifende Mechanismen umfassen, und auf einer formellen Struktur oder auf flexibleren Vereinbarungen beruhen. Auf jeden Fall erleichtert es die Zusammenarbeit auf lokaler oder schulischer Ebene, wenn sie auf passenden Konzepten und klaren Koordinierungsverfahren beruht. In diesem Zusammenhang könnte die Einrichtung einer Koordinierungsstelle hilfreich sein.
Die Einführung eines Systems zur Zusammenarbeit mit und zwischen verschiedenen Akteuren erfordert Zeit und den Einsatz aller Akteure als gleichberechtigte und kooperationsbereite Partner. Der Aufbau von Vertrauen, gegenseitigem Respekt und Verständnis braucht Unterstützung, Zeit und eine starke Führung. Wichtig ist zu akzeptieren, dass Reibungen und Schwierigkeiten entstehen können. Daher muss ein offenes Umfeld geschaffen werden, in dem Probleme angesprochen werden können.
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