Das Wohl von LGBT-SchülerInnen in Schulen fördern
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- 06.02.2017
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image: Different families_Love hearts/Stonewall
Über die Hälfte (55 %) der lesbischen, schwulen und bisexuellen SchülerInnen berichten von direktem Mobbing, und fast ein Drittel fühlt sich ausgegrenzt oder ignoriert. Der britische Verein Stonewall setzt sich für
Laut Stonewall betrifft homophobes Mobbing alle SchülerInnen und nicht nur solche, die sich später als lesbisch, schwul, bi- oder transsexuell bezeichnen, sondern auch sportliche Mädchen oder Jungen mit guten Schulleistungen (vgl. The Teacher’s Report, 2014). Dies kann sich negativ auf ihre Teilnahme am Unterricht, ihre Leistungen und ihre seelische Gesundheit auswirken. Aus diesem Grund ist die enge Zusammenarbeit mit Lehrkräften und Schulen unerlässlich, um allen SchülerInnen ein sicheres Lernumfeld zu bieten, in dem sie angenommen und respektiert werden.
Stonewall möchte Lehrkräfte mit den Kompetenzen, Hilfsmitteln und dem nötigen Wissen auszurüsten, um homophobem, biphobem und transphobem Mobbing und Sprachgebrauch entgegenzuwirken. Auf einer eintägigen Fortbildung werden die Lehrkräfte ermutigt, ihr Wissen im Kollegium weiterzugeben und ein umfassendes Schulkonzept zu erarbeiten. Diese Methode erzielt potenziell eine höhere Wirkung als SchülerInnen direkt anzusprechen, die selbst nur eine begrenzte Zeit an der Schule verbringen. Lehrkräfte können langfristig das Schulklima verbessern und ein sicheres Lernumfeld für alle SchülerInnen schaffen.
Im Anschluss an die Fortbildung unterstützt Stonewall die Lehrkräfte bei der Überarbeitung ihrer Anti-Mobbing-Strategien, der Durchführung von Schülerumfragen und der Überprüfung schulinterner Monitoring-Abläufe. Ihre Schulen werden ein Jahr lang Stonewall School Champions und können sich mit anderen Schulen des Stonewall-Netzwerkes austauschen.
Wenn Schulen ein umfassendes Konzept zum Umgang mit homophobem, biphobem und transphobem Sprachgebrauch haben, können sie anfangen, Vielfalt zu feiern. Das Thema soll dem Alter entsprechend behandelt werden. Im Grundschulbereich können durch Kindergeschichten Unterschiede gefeiert, Geschlechterstereotypen hinterfragt und die Kinder ermutigt werden, auf ihren Sprachgebrauch zu achten. In weiterführenden Schulen können Lehrkräfte mit den SchülerInnen arbeiten und sie ermutigen, eigene Anti-Mobbing-Kampagnen, Gleichberechtigungs-AGs und Umfragen unter Altersgenossen zu organisieren.
Weitere Informationen: Das Stonewall-Programm für weiterführende Schulen und für Grundschulen
Sidonie Bertrand-Shelton, Leiterin der Programme bei Stonewall.
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